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Detailverliebte Kunstwerke

Detailverliebte Kunstwerke

Bilder von Andreas Noßmann sind bis Ende Januar in der Galerie von Tilly Börges zu sehen

Detailverliebte KunstwerkeBremerhaven (Löw)
Sie laden nicht zum zweiten Blick ein, sie zwingen regelrecht nochmals genau hinzusehen. Was sich dem Betrachter dort offenbart, ist so unerwartet grausam, schrecklich und in seiner Konsequenz unvermeidbar, dass erst der dritte Blick das eigentliche Kuntwerk zeigt – den Geiger Nicolo Paganini zum Beispiel, gezeichnet von Andreas Noßmann. Zu sehen sind diese und andere Werke des jungen Künstlers derzeit in der Galerie von Tilly Börges in der Langen Straße.

Noßmanns Werke stehen seit Jahren beiden Galeristen in Deutschland hoch im Kurs, gehört der 40-Jährige doch zu den wenigen Zeichnern, deren Bilder trotz vordergründig fast nostalgisch anmutender Darstellung auch in der modernen Kunst bestehen.

Vor zwei Jahren hatte Tilly Börges zum ersten Mal die Zeichnungen Noßmanns gesehen und sofort Kontakt zum dem im Ruhrgebiet lebenden Künstler aufgenommen. Im Sommer 2002 hatte Noßmann eine Ausstellung ion Worpswede, die 30 Werke, die jetzt in Tilly Börges Galerie zu sehen sind, reisten aus dem Künstlerdorf direkt nach Bremerhaven. Es sind sinnliche, detailverliebte Kunstwerke, Geschichten erzählend und einen hintergründigen Blick öffnend auf die kleinen und großen Katastrophen unserer Zeit, mit spitzer Feder gezeichnet, aber nie zu überspitzt wiedergegeben. Der Narr, der König, die Krone – immer weiderkehrende Motive, nie auf den ersten Bild wiederzuerkennen, das sind Werke, mit denen Andreas Noßmann sein Publikum in den Bann schlägt. Für die musikalische und literarische Begleitung bei der Eröffnung der Ausstellung sorgten Iris Wemme, Klaus Damm, und Stephen Westphal (alle Stadttheater Bremerhaven), begleitet von Vera Radtke am Klavier. In dem ungewöhnlichen Ausstellungsraum – die Galerie ist in den Verkaufsraum der Firma Börges integriert – bildet zusammen mit den ungewöhnlichen und farbenfrohen Sitzmöbeln die Ausstellung.

Tilly Börges möchte künftig drei Mal im Jahr zu Vernissagen einladen. Die Bilder Noßmanns sind bis Ende Januar zu den Ladenöffnungszeiten des „Haus für gesundes Sitzen und Liegen“ in der Langen Straße 106A zu sehen.

Sonntagsjournal Bremerhaven 15.12.2002

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