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Fein gezeichnete Charakterköpfe

Kamp-Lintfort.   In der Ausstellung „Menschen(s)kinder“ gibt es ein Wiedersehen mit Thomas Mann, Virginia Woolf, Winston Churchill und anderen alten Bekannten.
Der junge Bob Dylan lässt wilde Sehnsucht spüren, der gealterte Leonard Cohen versprüht die ihm so eigene weise Melancholie: Wenn Andreas Noßmann zu Stift und Feder greift, um einen Menschen zu porträtieren, zeigt er Charakterköpfe. „Menschen(s)kinder – Portraits und Begebenheiten“ heißt seine Ausstellung im Museum Kloster Kamp, die am Wochenende ihre Pforten öffnet.

Faszination Mensch
Was Mann oder Frau haben muss, um von Andreas Noßmann portraitiert zu werden? „Die Person muss mich interessieren, etwas haben, das mich berührt, mich fasziniert“, sagt der 55-jährige Künstler aus Brühl. Thomas Mann, Albert Camus, Bertolt Brecht, Auguste Rodin, Simone de Beauvoir, Winston Churchill, Marc Chagall – sie und viele mehr haben das gemein. Als Vorlage und Inspiration nutzt Noßmann unter anderem Fotomaterial. „Mein Ziel ist immer, besser zu sein, als das Original, die Zeichnung muss weg vom Foto“, sagt Noßmann. „Portraitzeichnen ist eine Herausforderung, man muss ein guter Zeichner sein, den Charakter der Person herausarbeiten.“

Mit dem Portraitzeichnen habe er schon als Jugendlicher begonnen, erzählt Noßmann. „Ich war absoluter Beatles-Fan, mein erstes Portrait habe ich von John Lennon gezeichnet.“ Nach einer Ausbildung zum Technischen Assistenten für Gestaltung studierte Noßmann „Industrie Design“ und „Kommunikation Design“ mit den Schwerpunkten Illustration und Freie Grafik an der GHS Wuppertal. 5045 Zeichnungen hat er seit 1986 angefertigt, seine Arbeiten wurden bis heute in über 250 Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.
Dabei widmet sich Noßmann nicht nur dem Portraitzeichnen – Landschaften, Stillleben, Anekdoten zählen ebenso zu seinen Sujets. In Kamp-Lintfort zeigt er unter anderem Zeichnungen aus einer Reihe, die sich mit dem spanischen Maler Francisco de Goya auseinandersetzen.
Für die Vernissage der Ausstellung am Samstag, 4. November, 15.30 Uhr, hat sich Noßmann etwas Besonderes ausgedacht. „Wir verlosen eine gerahmte Lithografie mit dem Portrait von Thomas Mann“, freut sich Museumsleiter Dr. Peter Hahnen über das Extrabonbon für die Museumsbesucher.

 

Quelle: nrz.de

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