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Er kann auch Bitterböses zeichnen

Er kann auch Bitterböses zeichnen

Ausstellung von Werken des Andreas Noßmann in der Cloppenburger Soesten-Galerie
NWZ, 12.11.1995

Von Bernd Wiegard Cloppenburg.
Gestern wurde in der Soesten-Galerie Kramer eine Noßmann-Ausstellung eröffnet. In einem Gespräch mit der NWZ schilderte der Künstler seinen Werdegang.

  Er kann auch Bitterböses zeichnen20 DM hat Andreas Noßmann für sein erstes Bild bekommen. Aber schon während des Studiums erzielte der 1962 im rheinländischen Hilden geborene Noßmann bis zu 300 DM für seine Arbeiten. Heute muß der Käufer bis zu 12000 DM auf den Tisch des Hauses legen, um eines der manchmal bitterbösen Werke zuhaus bewundern zu können.

Im nordrhein-westfälischen Wuppertal studierte er an der Gesamthochschule Grafik; das Studium konnte er bereits mit verkauften Bildern finanzieren. Dem Beginn als Werbegrafiker folgte schnell sein bisheriges Werk: Fast 3000 Grafiken, Lithografien oder Ölbilder schuf er in der Zeit ab 1987. Mit Öl beschäftigt sich Noßmann intensiv erst seit Beginn diese Jahres. Derzeit werden in Bremen Ölbilder des Hildeners ausgestellt. Aber auch einige der 60 Exponate in Cloppenburg entstammen der „Ölphase“. Hier wird auch eine Entwicklung deutlich. Immer mehr beläßt Noßmann Grundrisse auf der Leinwand, die aus der Nähe erkennbar sind. Farben zerfließen, tropfen ab. Dennoch setzt sich immer das grafische Element durch. Bei den anderen Exponaten handelt es sich in erster Linie um colorierte Zeichnungen.

„Zeichnen ist für mich wie schreiben“, erklärt der 33jährige den Enthusiasmus für seine Ausdrucksweise. Bedenken, seine Bilder anderen zu überlassen, hat er nicht: „Wer 3000 DM für eine meiner Zeichnungen ausgibt, geht mit einiger Sicherheit pfleglich damit um. Das ist besser, als wenn die Bilder bei mir in der Schublage lägen. Das sind nur ganz wenige Zeichnungen. Ich kann aber auch verstehen, daß jemand, der monatelang an einem Bild malt, es nicht so gern hergibt.“

Kuriosität am Rand: ein Teil der Zeichnungen des Nordrhein-Westfalen ist auf Papierbeständen eines Grundbuchamtes aus der ehemaligen DDR entstanden. „Ich habe noch kistenweise davon“, versichert der Künstler. Das gibt zu Hoffnung Anlaß. Gestern wurde die Ausstellung in der Soesten-Galerie Kramer an der Osterstraße 45 eröffnet. Die Werke von Andreas Noßmann sind noch bis zum 22. Dezember zu sehen.
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 18 bis 21 Uhr und nach Vereinbarung.

Neue Soesten-Galerie:
Start mit Werken von Andreas Noßmann Grafik
Designer aus Hilden präsentiert skurrile Phantasien mit Ironie

Cloppenburg.(ha) –
Cloppenburg bekommt eine private Galerie. Die Firma „Farben – Kramer – Bilder“ wird ihre Soesten-Galerie in der Osterstraße am Sonntag, 12. November, mit einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorstellen. Präsentiert werden zur Eröffnung Zeichnungen und Grafiken des 32 Jahre alten Künstlers Andreas Noßmann. Der Künstler wird anwesend sein.

„Wir wollen mit dieser Galerie unabhängig von unserem Geschäft die Kulturszene in Cloppenburg bereichern“, erklärt Inhaber Jürgen Luttmer. Galerie und Ausstellung werden am 12. November um 11 Uhr eröffnet. Die Anfahrt geht über die Hagenstraße (neben Praxis Dr. Berndt). Dort sind auch Parkplätze vorhanden.

Der aus Hilden stammende Andreas Noßmann sorgt mit seinen surrealistischen Zeichnungen und Ölbildern mittlerweile für Aufsehen in der nationalen Kunstwelt. Seine Ölbilder, die zwischen 8000 und 13000 Mark gehandelt werden, sind derzeit in Bremen zu sehen. Seine preislich niedriger liegenden Federzeichnungen und kolorierten Skurrilitäten präsentiert der Grafik-Designer in der Cloppenburger Ausstellung. Hexen und Narren, Gaukler und Straßenkünstler tummeln sich in einer alptraumhaften Welt, bizarre Wesen werden mit Hilfe der Feder zum Leben erweckt. Mit Ironie stellt er menschliche Schwächen bloß, ohne daß die Bösartigkeit die Oberhand gewinnt.

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