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Erlebnisse neu kombinieren

kunsthaus1Ausstellung von Andreas Noßmann im Kunsthaus eröffnet / Besucher tauschen sich mit dem Künstler aus

Bocholt. Ein Unbekannter ist Andreas Noßmann in Bocholt schon lange nicht mehr. Es ist kaum zu glauben, dass es schon 17 Jahre her ist, dass das Kunsthaus in der Osterstraße mit einer Noßmann-Einzelausstellung eingeweiht wurde. Auch am Sonntagmorgen haben es sich Bocholter Kunstfreunde nicht nehmen lassen, die Vernissage im Kunsthaus zu besuchen. Da der Künstler, der seine Frau Kerstin mit gebracht hatte, anwesend war, nutzten Besucher die Möglichkeit, sich mit Noßmann auszutauschen.

75 Exponate

Es gibt fast kein Thema, das Noßmann nicht mit dem Zeichenstift oder dem Kugelschreiber aufgreift. Interessant ist auch, wie der Künstler zu seinen Themen findet. Unter en 75 Exponaten im Kunsthaus befindet sich auch ein Kunstwerk mit dem Titel „Europa – Traum und Trauma“. Das Bild zeigt auf der einen Seite die berühmte barbusige Frau mit der französischen Trikolore und auf der anderen Seite die deutsche Wehrmacht und stellt den schwierigen Weg zu einem freidlichen Europa dar. „Die Inspiration zu diesem Bild hatte ich durch das Buch „1812“, das den Einmarsch Napoleons in Russlannd beschreibt“, erklärt der Künstler.

Karl-Heinz Ketteler vom Euregio-Kunstkreis drückte es in seiner Eröffnungsanspreache so aus: „Noßmann hat die Fähigkeit, schöpferische Erlebnisse neu zu kommentieren“ Eine neue Kombination besteht in dem Zyklus „Variationen zu Goya“. „Goya war damals gezwungen, gesellschaftliche Tatsachen verklausuliert in seinen Bildern zu verstecken und das fasziniert mich sehr“ so der Künstler. „Schließlich mache ich auch in meinen Bildern versteckte Andeutungen“.

Amüsiert betrachtete Klaus Jung das Bild mit dem Titel „Große Generäle (Anm. Die große Generalität)“ aus diesem Bilderzyklus. Es stellt einen General dar, dessen Unterkörper nackt ist. „Es gibt nichts Negatives am Mann, was Noßmann da nicht festgehalten hat“, so JKung im Gespräch mit Johannes Hüls vom Kulturamt der Stadt Bocholt.

Die Werke des Küsntlers sind vielfältig. Neben Portraits von Künstlerkollegen wie Pablo Picasso oder Schriftstellern wie Thomas Mann findet der Besucher im Kunsthaus auch Lanschaftsbilder. „Alsterpark“ ist der Titel des Bildes, das sich die neunjährige Amelie Bösing sehr genau ansah, die mit ihrer Mutter Ulrike die Ausstellung besucht: „Ich finde es schön, dass man so ruhig darauf schauen kann und die Natur so klar ist.“

von Herbert Sekulla

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