Winston Churchill (1864 – 1965) ist sicherlich einer der bedeutendsten und zugleich ungewöhnlichsten Persönlichkeiten Englands im 20ten Jahrhundert.
Im Grunde seines Wesens zum Krieger – zum Soldaten und Offizier geboren, erfüllte er diese Rolle somit auch auf dem Gipfel seines Ruhmes mit Bravour, nämlich als Premierminister Englands, im Kampf gegen Nazi Deutschland.
In dieser überaus wichtigen und in seinem Leben und Wirken bedeutendsten politischen Position ist er der Nachwelt vor allem in Erinnerung geblieben – doch ein Winston Churchill war weitaus mehr.
Er war u.a. auch ein brillanter Literat und erhielt als bisher einziger Politiker 1953 sogar den begehrten Nobelpreis für Literatur – für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortrat.
Die Biografie zu Winston Churchill von Sebastian Haffner (1907 – 1999) ist auf das wesentlichste beschränkt. Wie für Haffner typisch, liegt der Fokus seiner Biografie (neben den notwendigen erwähnenswerten historischen Begebenheiten und Umständen) mehr auf der Analyse des Charakters selber und der sich, den jeweiligen zeitgeschichtlichen Umständen entsprechenden Notwendigkeiten veränderten Psyche seines Protagonisten.
Somit wird durch Haffners Ausführungen auch durchaus erklärbar, warum Churchill, Ende der 20er – Anfang der 30er Jahre, noch als ein weiterer Bewunderer Adolf Hitlers galt – um ihn dann aber, in seiner Position als Premier Englands, zu seinem größtem Feindbild – gar als Teufel auf Erden – hoch stilisierte.
Ich will Churchills Rolle, in dem sich schon recht früh anbahnendem „Kalten Krieg“, nicht vorgreifen wollen … Buch lesen!