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Todsünden und mehr: Zitate der Kunst

hilden2013bAndreas Noßmann stellt im Haus Hildener Künstler aus.

Hilden. (wk) Was ist der Unterschied ziwschen künstlerisch und künstlich? Künstlich – das bedeuted jedenfalls: nach einem Vorbild geschaffen, nicht unbedingt originär, autonom. Künstlerisch – das heißt: gestalterisch, schöpferisch, produktiv. Die Werke von Andreas Noßmann sind jedenfalls wie eine Wanderung auf dem schmalen Grat zwischen den beiden Begriffen. Bei der Eröffnung der Ausstellung „Zum 50ten: Zeichnunge 4 Wände – 4 Themen“ mit Arbeiten des gebürtigen Hildeners im Haus Hildener Künstler an der Hofstraße 6 am Sonntag beigeisterte sich die Besucherschar einerseits an der techischen Perfektion der dargebotenen Zeichnungen des begabten Geburtstagskindes. Wer kann schon so schön ein Portrait von Goethe, Picasso, Schmidt (ja , unser Helmut, mit Zigarette natürlich!) in Szene setzen?!.

Der Zyklus „Die 7 Todsünden“ gibt sich schonungslos mit apokalyptischen Allegorien, in denen sich Hitler, die napalmverbrannte neunjährige Kim Phuc (fotografiert 1972 in Vietnam von Nick UT) und verschiendene Vertreter der Inquisition ein bildnerisch-verstörendes Stelldichein geben.

200 Jahre zurückliegende Kunst ist Vorbild für die Serie „Variationen zu Goya – Epilog“. Die Caprichos, eine Radierreihe des spanischen Künstlers, verfremdet Andreas Noßmann in einzelnen Szenen. Georg Grosz, A. P. Weber, Wilhelm Busch und andere Künstler in ihrer Eigenschaft als Karikaturisten lassen grüßen.

Noßmann vierte Wand im ehemaligen Kutscherhaus im Stadtpark entgleitet dann dem Zitatenallerlei: Unter dem Titel „Phantastische Landschaften“ zeigen sich Bäume im Sommerkleid; wie Lebewesen und launisch beschattet. Reizvoll ist hier die ungewöhnliche Rahmengebung, die das Rechteckprinzip sprengt – ganz einem natürlichen, nicht kontrolliertem Wuchs der Pflanzen folgend.

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