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Argo

argoDer Film „Argo“ hat den Oscar für den besten Film des Jahres 2012 abgeräumt. Die eigentlich wichtigste Auszeichnung für einen Film überhaupt. Angesichts der übergroßen Konkurrenz, in dieser Kategorie, kann man diese Auszeichnung, für diesen Film, auch als politisches Signal, ja als mögliche Warnung missverstehen.

Ben Affleck fungierte hier nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Produzent und Regisseur. Und er macht seine Sache mehr als gut. Dies so viel vorab.

Der Plot des Films versetzt den Zuschauer zurück in das Jahr 1979, nach Teheran.  Das streng diktatorisch geführte und durch den Geheimdienst des Schahs brutal kontrollierte, aber eben auch westlich orientierte System von Schah Mohammad Reza Pahlavi ist gestürzt. Der schwer krebskranke Schah flieht mit einem unfassbaren Vermögen im Koffer, ersucht Asyl in den USA, um sich bei seinem ehemaligen Protegé in medizinische Behandlung zu begeben.

Ayatollah Chomeini kehrt aus dem französischen Exil zurück, katapultiert sich auch gleich an die politisch, religiöse Spitze seines Landes und reorganisiert den Iran eindrucksvoll schnell, vereint ihn sogleich auch unter der Fahne des Korans, bzw. dem Gesetz Scharia. D.h.,  Andersgläubige, z.b.,  sind ab sofort nicht nur rechtlos, sondern auch gesetzlose Staatsfeinde. Das alles erinnert natürlich auch ein wenig, in Ihrer vermeintlich religiösen Ausartung, an die bis heute allseits verfluchte spanische Inquisition.  Und so lange ist das ja auch noch nicht her. Aber natürlich sah das unter der, von den USA  finanzierten Knute des Schahs im Grunde nicht viel anders aus – halt alles nun jetzt in umgekehrter, zeitlich rückwärtsgewandter, politisch, religiöser Ausrichtung.

Um die Auslieferung des Schahs in den Iran zu erzwingen, besetzen fanatische „Studenten“, der Mob von der Straße,  die amerikanische Botschaft und nehmen deren Diplomaten in Geiselhaft. Einige wenige können sich aber in die kanadische Botschaft absetzen. Nach diesen „Flüchtigen“ beginnt eine fieberhafte Suche – von beiden Seiten. Es ist ein Wettlauft mit der Zeit.

Der Film kam zu einer Zeit in die Kinos, in denen die Beziehungen der restlichen Welt zum Iran, seinem vermeintlichen Programm zum Bau einer Atombombe, einem  Ahmadinedschad, mit dem irgendwie einfach nicht zu reden ist, auf einem absolutem Tiefpunkt befanden. Das war, gefühlt,  gestern …

Die Geschichte dieses Streifens basieren auf einer wahren Begebenheit deren tatsächlichen Abläufe bisher, bis ins kleinste Detail dokumentiert, unter geheimdienstlichem Verschluss standen, um dann auch gleich als Drehbuch, in Hollywood, auf dem Tisch eines möglichen Produzenten zu landen. Was ein Zufall!

Somit ist dieser Film, so gut er auch gemacht ist, natürlich nur wenig innovativ oder Phantasie anregend. Er ist eher von dokumentarisch, geschichtlichem Wert, aus der Sicht einer westlich konstruierten Kino Brille. Denn dieser Film schürt die bloße Angst vor radikalem, islamistischem Fanatismus. Möglicherweise sogar zu Recht …  Denn keinem der damals dieses unglaubliche Martyrium hautnah durchleben musste möchte man diese abenteuerlichen Umstände irgendwie in Abrede stellen wollen. Man teilt somit auch als Zuschauer dieses Films, mit den absolut unschuldigen Protagonisten dieser unglaublichen geschichtlichen Umstände, immer allseits emotional mitfühlend, auch deren ständig immer deutlich ersichtlich vorhandene Panik vor Entdeckung, bzw. Inhaftierung und Aburteilung.

Dieser Film ist mehr als beklemmend – von Anfang, bis zum Ende! Einen Oscar für diesen Film, ausgerechnet in der wichtigsten Kategorie „Bester Film des Jahres“  zu vergeben, halte ich allerdings für völlig haltlos – ist eher Kalkül, ein Politikum!  Eher eine Ausnahme in Sachen Hollywood.

Aber, davon kann sich ja ein jeder selber ein Bild machen!

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