Kafka beschreibt seine Felice, in seinen zahlreichen Tagebuch Eintragungen, als groß gewachsene, schlanke, junge Frau, mit straffer, steil aufragender Brust, mit markanten, aber dennoch irgendwie feinen Gesichtszügen.
Aber schlank zu sein als Frau – und dann auch noch groß, größer als die meisten Männer zu jener Zeit, galt zu Kafkas Zeiten eher als Äußeres Sinnbild für Verarmung – ja Armut. Pummelig, ja dick zu sein, suggerierte gesellschaftlichen Wohlstand – damals, als Felice von Kafka träumte, oder er von ihr.
Die Männerwelt, zu jener Zeit, bevorzugte somit damals vor allem das „Format“ der sogenannten „Kutscherfrauen“, auch „Kutschen Weiber“ genannt. Überaus prall und drall – in jeder Hinsicht wohl genährt … willig sich jedem Kutscher, oder anderem Gast, sich dienstbar zu zeigen. Also eben jene Weiber, an denen ein Heinrich Mann, der ältere Bruder von Thomas Mann, soviel Freude fand und diese auslandenden Damen auch immer wieder „heimlich“ zeichnete – in recht frivoler Verfassung oder Gestik.
Diese gar nicht so schlecht gezeichneten Frivolitäten, die jenen bekannten Kritzeleien eines Goerge Grosz durchaus ähnlich, vielleicht sogar ebenbürtig zu sein scheinen, fanden sich dann, in einer Art von Sammelsurium, nach seinem plötzlichem Tod, 1950, in den untersten Schubladen seines letzten Schreibtisches wieder – gänzlich zum Entsetzen von Katia Mann …
Doch nun zurück zu Felice – sie will Kafka endlich treffen – in Wien.
Zeitgleich ist einem Albert Einstein klar, er muss sich endlich von seiner Frau trennen (die rein gar nix mit ihm – und mit seinen Visionen anfangen kann), ebenso die Familie Hesse – die auch schon zerrüttet ist.