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Heldengeschichten

Galerie Schütte zeigt Noßmann – Bilder

Heldengeschichten ESSEN/KETTWIG.
Heldengeschichten – so lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken des Hildener Künstlers Andreas Noßmann in der Galerie des Kettwigers Gerd Schütte in Essen. Noßmann entwirft in seinen Collagen makaber – skurrile Kriegsszenarios, in denen er die Helden seines surrealistischen Schreckenskabinetts agieren läßt: mordgeifernde, lüsterne und halbverstümmelte Un-Menschen, die inmitten zerstückelter und gewunderner Körper ihr blutiges Handwerk vollführen.

„Überzeichnetes“, die der Künstler als thematische Überschrift für einige seiner Werke gewählt hat, ist durchaus im doppelten Wortsinn zu verstehen. Noßmann überarbeitet und verfremdet alte heroisierende Kriegsphotos oder Titelblätter von Illustrierten aus den Kriegsjahren.

Indem er dem idealisiereden Heldenpathos der Originale seine bis ins sarkastische überzogenen Interpretationen gegenüberstellt, entlarvt Noßmann die Perversion von Krieg und Gewalt und fährt die verherrlichende Heldenverehrung ad absurdum. Unter dem Schwerpunkt Zitate interpretiert Noßmann in gleicher Weise so bekannte Gemälde wie Davids „Napoleon im kaiserlichen Gewand“ oder Delacroix’s „Die Freiheit führt das Volk“. Andreas Noßmann wurde 1962 in Hilden geboren, studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt „Freie Graphik‘ und Malerei‘ an der Gesamthochschule-Universität Wuppertal. Bereits 1989 war Noßmann, der im letzten Jahr das Plakat für die Offenbach-Oper „Orpheus in der Unterwelt“ gestaltet hat, mit einer Auswahl seiner Werke in der Galerie Schütte vertreten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Dezember in der Galerie Schütte in der Bornstraße, Essen 1, Tel. 0201/202510 zu besichtigen. mch
Essen-Kettwig, 01.12.1990

Andreas Noßmann

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