
Bereits 1968, kurz nach der Veröffentlichung von „2001: Odyssee im Weltraum„, Kubricks ganz großer Meilenstein der Filmgeschichte, feilte er immer wieder an einer Umsetzung der Traumnovelle, spielte immer wieder neue mögliche Umsetzungen und Adaptionen durch, um am Ende, dann 30 Jahre später endlich, mit Tom Cruise und Nicole Kidman diesen alten Stoff ins New York, Ende der 1990er Jahre, zu verlegen. Doch das Geheimnisvolle dieser Traumnovelle basiert auf einer Entdeckungsreise in das eigene Ich, den Abstieg in die Tiefen der eigenen Psyche und den Veränderungen in den wechselseitigen Beziehungen beider Protagonisten. Des weiteren umschreibt die Novelle eine Fülle von psychologischer Metaphorik und Symbolismen – ermöglicht am Ende den Protagonisten, in einer abschließenden Aussprache, die Erkenntnis, dass durch das unbewusst erotische Verlangen nach stets neuen Spielbarkeiten dieser und dessen heimlichen (gedanklichen) Auslebens, ihre Beziehung, ihre Ehe im Grunde am Ende ist. Diese Feinheiten versucht Kubrick auch in seinem Film zu vermitteln, allerdings mit nur mit mäßigem Erfolg. Denn was 1926 vielleicht noch allzu modern, ja mehr als revolutionär klang, ist in den 1990er Jahren im Grunde ja schon ein alter Hut. Dennoch, bei aller Kritik an dieser Filmumsetzung, und dies nicht nur von meiner Seite, war Eyes wide shut am Ende an den Kinokassen doch recht erfolgreich.
Wo Albertine nun, unter welchem Bett auch immer, ihre Schuhe mal wieder vergessen hat, wer weiß dass schon …
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