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H. G. Wells – The time machine

Der 1895 erschienene Science-Fiction-Roman von Herbert George Wells (kurz H. G. Wells) ist die erste literarische Darstellung einer Zeitreise in die Zukunft. Mit einer von der namenlosen Hauptfigur des Romans erfundenen und gebauten Maschine, die sich ausschließlich in der vierten Dimension (der Zeit) bewegt, reist der Protagonist in das Jahr 802701.

Der Drehbuchautor der gleichnamigen Verfilmung des Romans aus dem Jahr 1960 fügt dem Helden auf seiner Reise durch die Zeit gleich drei Zwischenstopps ein, die es in der Erzählung von H. G. Wells so natürlich nicht gegeben haben kann: 1916 und 1940 begegnet der Reisende den beiden Weltkriegen, 1968 sogar dem totalen Untergang seiner Welt durch einen Atomschlag. Nur mit knapper Not kann er sich zurück in seine Zeitmaschine retten und erlebt nun, in seiner Erfindung gefangen, wie die Jahrhunderte im Sekundentakt an ihm vorbeiziehen und es Jahrtausende dauert, bis die Welt um ihn herum zu neuem Leben erwacht.

Im Jahr 802701 angekommen, ist er am Ziel – und nun beginnt der eigentliche, der wirkliche Teil des Romans. Angelockt von der Schönheit der Natur macht sich der Zeitreisende auf, die neue Welt zu erkunden (denn seine Maschine bewegt sich nur in der Zeit, aber nicht von der Stelle) und trifft dabei sogar auf Menschen, die sich Eloi nennen. Doch schon bald kommen ihm seine neuen Mitmenschen etwas merkwürdig vor. Sie scheinen völlig apathisch und emotionslos, geben sich nur der Langeweile oder kindlichen Spielen hin und müssen sich um ihr Wohlergehen anscheinend keine Sorgen machen. Denn wie von Geisterhand steht zu bestimmten Zeiten reichlich Essen und Trinken für sie bereit. Auch dass es unter den Eloi keine alten Menschen gibt, kommt ihm ebenfalls befremdlich vor – aber erklären kann oder will man es ihm nicht. Als nun ein Alarmsignal ertönt, folgen ihm die Eloi wie hypnotisiert bis zu einem offenen Tor an einem Berghang, das sich schließt, als der Letzte der langen Schlange in der Dunkelheit des Berges verschwunden ist. Durch einen Luftschacht gelangt der Zeitreisende ins Innere des Berges und macht eine schreckliche Entdeckung. Hier unten, tief im Berg verborgen, leben menschenähnliche Wesen, die Morlocks, hässlich und entstellt von der ewigen Dunkelheit ihrer Welt, ernähren sie sich ausschließlich von Menschenfleisch, den Elois, die sie selbst züchten.

Der Roman ist eine Anklage gegen die Klassenunterschiede und die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen im 19. Jahrhundert und gilt auch als eine der ersten Dystopien überhaupt. Wells nutzt dieses literarische Genre, das in der britischen Tradition etwa von Jonathan Swift und dessen Gullivers Reisen steht, um das England seiner Zeit satirisch bloßzustellen und gesellschaftskritisch zu hinterfragen.

Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5353
Format: 500 x 350 mm
August 2023

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