Abschließender Höhepunkt der Kulturwoche
Andreas Noßmann stellt im „Engel“-Saal aus/Vernissage am Freitag

Der aus Hilden bei Düsseldorf stammende Andreas Noßmann hat sich im Laufe der letzten drei, vier Jahre zu einer Art Geheimtip auf seinem Gebiet entwickelt. Seine brillante Begabung, frühreife Virtuosität und nicht zuletzt seine rastlose Produktivität werden dafür sorgen, daß sein Ruhm nicht mehr lange auf Insider-Kreise beschränkt bleibt. Seit 1987 war Noßmann mit seinen Arbeiten auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und hat in diesem Zeitraum nicht weniger als sechs Bildbände veröffentlicht, in denen Teile seines jetzt schon umfangreichen Werkes, nach Themenkreisen geordnet, dokumentiert sind. Außerdem gestaltet er Plakate für das Aalto-Theater in Essen.
Noßmanns Domäne ist die lavierte Feder- oder Bleistiftzeichnung, eine Technik, die er mit verblüffender Virtuosität und Mühelosigkeit und mit offenbar unerschöpflichem Einfallsreichtum zu handhaben versteht. Eine zuweilen wildwuchernde Phantasie verbindet sich bei ihm mit einer Neigung zu exzessiven, karikaturhaften Ausdruck, der bis zum Manierismus geht. In der Tradition eines F’rancisco Goya, dem er einen Zyklus gewidmet hat, Honore Daumier oder Gustav Dorè stehend variiert Noßmann das Thema der menschlichen Schwäche und Lasterhaftigkeit, die endlich zum Tode führt, und wendet sich dabei mit Vorliebe den Nachtseiten der Existenz zu.
Die krasse Schilderung des Sexuellen, die immer wiederkehrenden Verfalls- und Verwesungsmotive in seinem Werk mögen manchen Betrachter schockieren, doch durch ein hohes Maß an Künstlichkeit wahrt seine Darstellung dennoch die nötige Distanz und hält sich damit frei von Peinlichkeit oder Anrüchigkeit. Thomas Hess/Repro: Bauer Thema der menschlichen Schwäche und Lasterhaftigkeit, die endlich zum Tode führt, und wendet sich dabei mit Vorliebe den Nachtseiten der Existenz zu. Die krasse Schilderung des Sexuellen, die immer wiederkehrenden Verfalls- und Verwesungsmotive in seinem Werk mögen manchen Betrachter schockieren, doch durch ein hohes Maß an Künstlichkeit wahrt seine Darstellung dennoch die nötige Distanz und hält sich damit frei von Peinlichkeit oder Anrüchigkeit.
Thomas Hess
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