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W A R

Die Vorstellung von mir mit Sense und Umhang hat mir immer schon gut gefallen, düster und bedrohlich. Bedauerlicherweise bin ich viel gewöhnlicher und alltäglicher … Bei meiner Arbeit begegne ich ständig dem Besten und dem Schlechtesten in den Menschen. Ich sehe ihre Hässlichkeit und ihre Schönheit und ich frage mich, wie ein und dieselbe Sache beides zugleich sein kann.

„Der Tod“ – aus „Die Bücherdiebin“, von Markus Zusak

Bleistift, Farbstift, Aquarell
Dvz. 1740
Format: 276 x 200 mm
02.05.2024

Das Bild „Krieg“ ist eine düstere Darstellung, die viele symbolische Elemente enthält. Die zentral stehende Figur, die den Tod personifiziert, trägt eine schwarze, verhüllende Robe und hält eine Sense, was sie als Sensenmann identifiziert. Der Hintergrund zeigt eine zerstörte Landschaft mit Ruinen und Grabsteinen, die auf die Verwüstungen und den Verlust hinweisen, die durch Krieg verursacht werden.

Der Satz, auf den sich das Bild bezieht, bringt eine tiefe Reflexion über die Dualität der menschlichen Natur zum Ausdruck. In Kriegssituationen kommen sowohl die edelsten als auch die abscheulichsten Seiten der Menschen zum Vorschein. Die Aussage deutet darauf hin, dass die gleiche Situation, wie zum Beispiel ein Krieg, gleichzeitig menschliche Hässlichkeit und Schönheit offenbaren kann – sei es durch Akte des Mutes und der Nächstenliebe oder durch Gräueltaten und Grausamkeit. Das Bild visualisiert diese Dualität durch die dunkle und unheimliche Atmosphäre, die das zerstörerische und furchterregende Element des Krieges symbolisiert. Gleichzeitig kann die Figur des Todes auch als neutraler Beobachter gesehen werden, der weder gut noch schlecht ist, sondern einfach die Realität des Krieges darstellt.

Die roten Spuren auf der Robe des Sensenmanns könnten Blut darstellen, was die Brutalität und das Leiden, das mit dem Krieg einhergeht, unterstreicht. Die Trümmer und Ruinen symbolisieren die Zerstörung und den Verlust, während die Grabsteine an die vielen Toten erinnern, die solche Konflikte fordern.

In all den Jahren habe ich so viele Männer gesehen die der Meinung waren, auf andere Männer zuzulaufen. Aber das stimmt nicht. Sie alle liefen mir zu.

„Der Tod“ – aus „Die Bücherdiebin“, von Markus Zusak

Bleistift, Farbstift, Aquarell
Dvz. 1747
Format: 255 x 200 mm
19.05.2024

Dieses zweite Bild, das ebenfalls „Krieg“ heißt, zeigt eine ähnliche düstere und symbolische Darstellung wie das erste, aber mit einigen wichtigen Unterschieden. Die zentrale Figur, der Sensenmann, ist wieder prominent dargestellt, diesmal jedoch mit einem entblößten, skelettierten Gesicht, das direkt auf den Tod hinweist. Die Figur trägt eine Sense und eine Art Kette oder Kugel, die möglicherweise zusätzliche Instrumente des Todes symbolisieren. Der Hintergrund zeigt eine brennende, zerstörte Landschaft, die durch die dunklen Rauchwolken und die kahlen, toten Bäume eine apokalyptische Stimmung vermittelt. Diese Szenerie verstärkt das Gefühl der Verwüstung und des unausweichlichen Todes, der in Kriegen allgegenwärtig ist.

Der zugehörige Satz lautet: „In all den Jahren habe ich so viele Männer gesehen die der Meinung waren, auf andere Männer zuzulaufen. Aber das stimmt nicht. Sie alle liefen mir zu.“ Dieser Satz drückt die grausame Realität des Krieges aus, dass die Soldaten, obwohl sie glauben, sie kämpften gegeneinander, tatsächlich alle auf den Tod zulaufen. Der Sensenmann fungiert hier als eine Art ultimatives Ziel, das alle Krieger früher oder später erreichen, unabhängig von ihren individuellen Zielen oder Absichten.

Die roten Akzente in der Robe des Todes und die blutigen Spitzen der Sense verstärken die Assoziation mit Blutvergießen und Gewalt. Die dunklen, wirbelnden Wolken und die Vögel, möglicherweise Krähen, tragen zur düsteren und unheilvollen Atmosphäre bei. Die Darstellung des Todes in dieser Art zeigt ihn nicht nur als passiven Beobachter, sondern als eine aktive, furchterregende Präsenz im Kriegsgeschehen. Die Tatsache, dass der Tod scheinbar in Bewegung ist, verstärkt die Unausweichlichkeit seines Einflusses und seine allgegenwärtige Präsenz auf dem Schlachtfeld.

Insgesamt vermittelt dieses Bild eine kraftvolle Botschaft über die Unvermeidlichkeit des Todes im Krieg. Es reflektiert die Sinnlosigkeit des Konflikts und die tragische Erkenntnis, dass alle Kämpfer, unabhängig von ihrer Seite, letztlich dem gleichen Schicksal entgegengehen – dem Tod.