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Bei aller Morbidität immer eine Portion Humor

Bei aller Morbidität immer eine Portion Humor

Der Künstler Andreas Noßmann stellt nach langer Zeit seine Werke im Haus Ennepetal aus.

Bei aller Morbidität immer eine Portion HumorDer Künstler Andreas Noßmann stellt nach langer Zeit wieder seine Werke im Haus Ennepetal aus Bei aller Morbidität immer eine Portion Humor Von Hartmut Breyer Ennepetal. Sein guter Ruf als Künstler hat mittlerweile die deutschen Grenzen überschritten. Auf Kunstmessen in den Benelux-Staaten und sogar in New York war er mit seinen Werken bereits vertreten. Jetzt stellt Andreas Noßmann nach langer Zeit wieder in seiner Wahlheimat aus.

60 Werke des 35jährigen sind seit Sonntag im Foyer des Hauses Ennepetal zu sehen. Die Zeichnungen und Radierungen, allesamt vor zwei bis drei Jahren entstanden, stammen aus der Sammlung des Stader Galeristen Wilhelm Fündling. „Das ist nichts, was man sich so hinhängt“, sagt Fündling über die ausdrucksstarken und vielschichtigen Werke Noßmanns. Dafür seien die Bilder zu kompliziert.

Ähnlich äußerte sich der Ennepetaler Journalist Thorsten Berninghaus in seiner Rede: „In der Manege von Andreas Noßmann geht es nicht heiter zu.“ Die Manege, das Zirkusleben mit seinen Akteuren und Aktionen ist ein Schwerpunkt der Ausstellung. Hinter der Fassade die“ „Die Puppenspieler, und Gaukler, Clowns und Liliputs“ aufbauen, tun sich Abgründe auf. Erst beim zweiten oder dritten Hinschauen erschließt sich für den Betrachter die tiefgründige Darstellung des Zirkuslebens. Dunkle Gestalten werden da in einer zweiter Ebene sichtbar, die an den Zirkusakteuren herumzerren.

Auch auf technischer Ebene erschließt sich eine detailverliebte Komplexität in den Werken. Dabei sieht aus der Distanz alles so leicht und spielerisch gezeichnet aus. Hier, so Galerist Fündling, sei zu erkennen daß Noßmann sein Handwerk gelernt habe. Das hat er in Wuppertal getan, wo er Kommunikationsdesign studiert hat.

Bissige, sarkastische Karikaturen

Viele der Karikaturhaften, vielfach aquarelliertein Zeichnungen und Radierungen verraten bei aller Morbidität auch eine große Portion Humor. Der ist oft bissig, sarkastisch, doch in einigen Fällen auch leichterer Natur, So ist beispielsweise eine kleine Reihe von gezeichneten „Schuhen“ zu sehen, die viel über Natur und Geschichte ihrer Träger verraten. So hat der „Schuh des fliegenden Holländers“ die Gestalt eines Segelschiffes, aus dem „Schuh eines vergeßlichen Gärtners“ wächst ein kleiner Baum.

Groß war das Publikumsinteresse bei der Eröffnung, die Bürgermeister Gerd Dessel vornahm. Leihgeber Fündling bedauerte sogar etwas, daß wohl viele Werke nicht mehr die Reise zurück in seine Galerie antreten müßten. 1990 hatte Fündling über eine Agentur , erstmals Bekanntschaft mit den Arbeiten des Ennepetalers gemacht. Mit der Zeit entstand eine „enge, aber unkomplizierte Verbindung“, wie Fündling meint, zwischen beiden.

Rund hundert Zeichnungen hat der Galerist derzeit in seiner Sammlung. Wer sich die spannungsreichen und vielschichtigen Werke von Andreas Noßmann ansehen möchte, hat dazu bis zum 22. November Zeit.

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