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Zwischen Lachen und Weinen balancieren

Zwischen Lachen und Weinen balancieren

 Zwischen Lachen und Weinen balancierenAndreas Noßmann in Galerie Haus Herbede

Rotzfrech, bitterböse oder humoristisch kommen die Radierungen und Zeichnungen des Künstlers Andreas Noßmann rüber. Ab Sonntag sind die Werke des Malers aus Ennepetal in der Galerie Haus Herbede zu sehen.

Unter einem bestimmten Motto steht die Ausstellung von Andreas Noßmann nicht. Der seit 1986 freischaffende Künstler hat Werke aus verschiedenen Zeiten zusammengetragen. Und verschieden sind auch die Bildmotive seiner Illustrationen. Besonders gerne greift der 32jährige Künstler die Figur des Clowns oder des Narren in seinen Zeichnungen auf. „Der Clown ist für mich eine tragische Figur“, so der Maler. Allerdings ist für ihn nicht die Person des Clowns tragisch, sondern die Reaktion des Publikums auf die Parodien. „Da hauen sich welche mit Hämmern auf den Kopf, oder einer zieht dem anderen den Stuhl unterm Hintern weg, und die Leute finden das komisch, ohne zu bedenken, daß da das wirkliche Leben nur etwas überspitzt dargestellt wird.“

Das greift Noßmann in seinen Illustrationen auf, die mal zum Schmunzeln anregen und mal den Atem stocken lassen. Und genau das will Noßmann mit seiner Ausstellung erreichen: „Ich finde es wichtig, daß sich Schockierendes und Humoristisches die Waage halten, das bringt Abwechslung. Das Leben, das ich ja zum großen Teil illustriere, ist auch nicht einseitig.“ Andreas Noßmann malt die Dinge, an denen er sich stößt. Ob das nun Personen sind, die sich zu wichtig nehmen oder beschönigende Märchen-Zeichnungen. Alles, was ihm unter die Augen kommt, wird karikiert. Meistens ist das Bild schon fertig im Kopf, bevor er es malt. Ob bitterböse oder eher belustigend, liegt an der jeweiligen Stimmung.

Neben Alltagssituationen macht sich der Künstler ein Bild von literarischen Stoffen, wobei er sich etwas am Stil Goyas orientiert. Geradezu respektlos geht er mit Märchen-Zeichnungen um. .Märchen, sind „erschreckend,““ meint er. „Die sind blutrünstig und brutal. Ich bilde sie nur ab.“ Die Ausstellung wird am Sonntag, 2. März, um 11 Uhr eröffnet und ist bis zum 23. März zu sehen. YPS

Haus Herbede – Westfalenpost, 1997

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