Das jüngere Kinopublikum wird ihn wohl kaum noch kennen. Das geht leider vielen anderen großen Schauspielern auch so, aber auch Musikern oder Schriftstellern, aus einer scheinbar längst vergangenen Zeit, auch wenn diese mehr Strahlkraft entwickelten, als viele andere vor und nach ihnen.
Gert Fröbe ist unbestritten einer der ganz wenigen großen, bedeutenden deutschen Charakterdarsteller des Theaters und Kinos des 20. Jahrhunderts mit Weltruhm. Keiner konnte besser den Archetypen des mitleidlosen, herrschsüchtigen, groben und stets zur Gewalt neigenden ewig gestrigen Mannes glaubwürdiger in Szene setzen als er …
Ob nun als Jonas Lauretz in Via Mala oder als Dag Bjöndal in Und ewig singen die Wälder, wenn Gert Fröbe im Film cholerisch, drohend die Stimme erhebt, gehen alle anderen lieber in Deckung. Zugegeben – ohne IHN wären jene Filme, aus dieser Zeit, auch nicht mehr als einfache Schmonzetten … wie es so viele gab, damals.
Besonders in Erinnerung bleibt aber natürlich die große schauspielerische Kunst Gert Fröbes in der Rolle des Kindermörders Schrott, in dem Film Es geschah am helllichten Tag, an der Seite von Heinz Rühmann, aus dem Jahr 1958. Ohne jede große Gestik zeigt sich hier der ganze Wahnsinn eines völlig Gestörten, in nur wenigen Einstellungen, allein in seiner Mimik …
Wvz. 5195
Format: 330 x 205 mm
Dezember 2019