Text und Figur meines guten Freundes Gerrit Klein.
„Schmerz und Leid, Hilflosigkeit und Verzweiflung!
Davon sind wir Menschen umgeben, davon sind wir Menschen gepeinigt an Kopf und Leib. Den ganzen Tag lang. Die ganze Nacht lang. Und morgen wieder.
Welche Religion hat schon einen gemarterten Leichnam als Hochsymbol? Sie macht uns Glauben, Jesus hat das Leid an unserer statt auf sich genommen. Tatsächlich scheint das nicht geklappt zu haben angesichts des fortdauernden Kummers in der Welt.
Wie ein Mafiadelinquent ist die Figur – statt in einen Betonblock – in eine Klagemauer von Büchern eingepresst. Diese Bücher tragen das Dogma, aber sie sind auch eine Bastion und verbergen die Möglichkeit, dass Jesus von Nazareth unter Umständen als handgreiflicher Renegat seiner Zeit in Judas Ischariot den einzigen Mitstreiter fand.
Was früher die Bücher waren, ist im Kabelgewirr symbolisiert als Verstrickung und Vernetzung der modernen Informationswelt.
Das Buch konnte eine einzige Wahrheit formen und überliefern, das Internet schafft alle denkbaren Wahrheiten.
Wo wir diese unübersehbaren Möglichkeiten haben, brauchen wir keinen Glauben mehr. Wenn wir keinen Glauben mehr haben, wird Schmerz und Leid immer schlimmer, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung traute Begleiter des Lebens.
Eine der grossartigsten Sequenzen der Filmgeschichte ist die tapfere Zahnextraktion von Chuck Noland [Der Freie Mann Ohne Land] in „Cast Away“ (2000), herzergreifend gespielt vom großen Tom Hanks.
„Ich tue mir so leid!“, sagt Nazareth.
Verzeih uns Nazareth!“