Die Kunstschule NV meines langjährigen Freundes und seiner getreuen Partnerin versorgen mich in der letzten Zeit mit ausreichend altem Papier, zumeist vergessenen Büchern entrissen, die kein Mensch je wieder lesen wird oder jemals zuvor gelesen hat. Zumeist handelt es sich dabei um bereits vergilbtes Vorsatzpapier, also jenes Papier welches den Buchdeckel, am Anfang und Ende, vom eigentlichen Inhalt trennt.
In der letzten Lieferung allerdings waren auch Papiere neueren Datums, welches wir nur als Elefantenpapier kennen. Ein nur wenig poetischer Name für ein maschinell auf alt getrimmtes Papier, für all jene erdacht, die bei Ihren Briefen (früher wurden Briefe, keine Emails verschickt) den Eindruck erwecken wollten, auf etwas ganz Besonderem ihre Zeilen zu verfassen. Der Nachteil: Die künstlich angelegte Alterungsstruktur war bei jedem Blatt eigentlich gleich, so als hätte man es ganz einfach unter dem Kopierer erzeugt. Dieser mir mitgebrachte Stapel allerdings erfreute mich vor allem dadurch, das jedes Blatt, mal abgesehen von dem Grundton, eine gänzlich eigene Struktur aufweist und somit im Grunde, kein Blatt eigentlich wie das andere ist. Also mal testen …
Die Oberfläche glatt und die Konsistenz des Papiers recht fest und somit nur wenig saugfähig. Somit bot sich ein erster Test mit Kugelschreiber an und der rollte gut über die Oberfläche, ließ sich gut verarbeiten, auch in mehreren Lagen, in den verschiedensten Strichstärken. Mit Aquarellfarben und der weißen Tusche, wie oben im Bild zu sehen, beim Hintergrund verwendet, war ein wenig Geduld erforderlich, da das Papier die Farbpigmente nur widerwillig aufnahm. Aber am Ende, ging auch das. Zwei Motive und beide Arbeiten auf Elefantenpapier nun im fertigen Zustand …
297 x 208 mm
Dvz. 1349
29.05.2020
297 x 208 mm
Dvz. 1347
22.05.2020
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